Amerikanische Waffen gegen dschihadistische Mörderbanden!

Posted: August 25th, 2019 | Author: | Filed under: Kommentar | Comments Off on Amerikanische Waffen gegen dschihadistische Mörderbanden!

Zur Zeit kursieren in Aschaffenburg Flyer, die zu den „Rheinmetall entwaffnen“-Aktionstagen Anfang September nach Unterlüß mobilisieren – Und das aus guten Gründen. Die Flugblätter enthalten richtige Punkte, wie die Feststellungen, dass „dschihadistischen Banden“ selbstverständlich das Handwerk gelegt, sowie der türkischen Regierung der Kauf von Waffen unmöglich gemacht werden sollte. Und trotzdem werden – fatale – Fehleinschätzungen verbreitet. Laut Flyer erhöht die „Waffenindustrie von Tag zu Tag ihre Profite“, doch das nicht nur in Zusammenarbeit mit islamistischen Mördern, Warlords und Despoten, sondern auch im Kampf gegen sie. So ist der „Kriegsschauplatz“ in „Palästina“, der explizit (neben Jemen) erwähnt wird, gerade bestes Beispiel dafür, dass die so furchtbaren Waffen aus Amerika jeden Tag Leben retten und das im Kampf gegen „dschihadistische Banden“, die man – nur wenige Zeilen weiter oben – mit harter Kritik überzieht.

Israel ist dort nicht der Aggressor, sondern wird – als einzige westliche Demokratie des nahen Ostens, inklusive der im Flyer gelobten „Selbstbestimmung“ und „Frauenbefreiung“ – von islamistischen Terroristen und Despoten bedrängt. Diese Faktenlage zu verschleiern ist so zynisch, wird doch hauptsächlich die Situation der kurdischen Kämpfer betrachtet, welche mit der israelischen vergleichbar ist. Diese – eben auch schützende – Funktion der verteufelten westlichen Waffen zu unterschlagen raubt dem Text – neben dem beliebigen pro/contra Dschihadisten – einen großen Teil seiner Glaubwürdigkeit und untergräbt die antikapitalistischen Parolen zum Ende.

Waffen sind das Böse, obwohl sie Leben retten, und der Kapitalismus (inklusive Politik) scheint nur in eine Richtung zu funktionieren, obwohl er es, wie dargelegt, nicht tut. Diesen Irrsinn nicht anzusprechen steht einer wirklichen antikapitalistischen Kritik im Weg und verunmöglicht sie auf lange Sicht, denn der Kapitalismus (der hier kritisiert werden soll) existiert offensichtlich nicht.

Eine Welt, in der die „Bevölkerung Nordkurdistan“ ihren Gegnern ohne Waffen entgegentreten muss, während Israel zwischen islamischen Diktaturen zerrieben wird, ist und bleibt kein erstrebenswertes Ziel.

Solidarität mit den kurdischen Kämpfern in Nordsyrien, der IDF und Israel!

randzeilen, August 2019


Zurück aus der Versenkung

Posted: July 13th, 2019 | Author: | Filed under: Kommentar | Comments Off on Zurück aus der Versenkung

Ein Lagebericht

Es sind schon merkwürdige Zeiten in denen wir leben. Auf der einen Seite lehnt so gut wie Jeder dieses Wirtschaftssystem ab, doch vor einer Revolution braucht man sich nicht zu fürchten. Und das ist gut so, denn – seien wir ehrlich – die linken Gruppen haben keine Zeit für den Umsturz. Man hat Wichtigeres zu tun, ist schließlich Antifaschist und deshalb in heftige Abwehrkämpfe verwickelt. Der Faschismus klopft, angeblich in Gestalt der AfD, an die Haustüre. Doch entweder nimmt man in Aschaffenburg die eigenen Faschismus-Phantasien nicht ernst oder hat mittlerweile jede Hoffnung aufgegeben, weshalb man auf eindrucksvollen Aktionen gleich ganz verzichtet.

Vollständig möchte man die Lügengeschichten und Fehler der Vergangenheit aber nicht hinter sich lassen, also trifft man sich zum unmotivierten Herumstehen und halluziniert mithilfe der aktivistischen Resterampe gelungene Aktionen, die vor Ort an Lautstärke und Leidenschaft von x-beliebigen Käseverkäufern getoppt werden. In öden Texten wird das eigene Versagen dann auf dem neuen Szeneportal als Erfolg verkauft.

Noch dazu steht das legendäre “Brüderschaft der Völker Fest” vor der Türe, an dem auch – ganz traditionell und neben einem Haufen skurriler Gruppen – DITIB Aschaffenburg teilnimmt.

Sogar der Stern e.V. hat die Prisanz dieses Umstands begriffen und zog daraus Konsequenzen. Begleitet von DITIB-Schlägern verteilte man im letzten Jahr Flyer und wurde im Nachhinein durch das Main-Echo als beleidigte Kinder charakterisiert, wodurch der Friede-Freude-Eierkuchen-Charakter des Fests bewahrt werden sollte, unter dessen Namen nicht zufällig auch ethnopluralistische, wenn nicht sogar echte Nazi-Versammlungen stattfinden könnten. Ein Themenfeld das deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte und in dem man den tatsächlich faschistisch agierenden Umtrieben entgegentreten könnte.

Beinahe zur selben Zeit treibt es die Beschäftigten der verbliebenen Miltenberger Einkaufsmöglichkeiten auf die Straße, die den längst überfälligen Todesstoß, im Auftrag ihrer Arbeitgeber, verhindern sollen; dafür bekommen sie sogar frei! Wie gesagt: Die Zeiten sind äußerst ätzend und es gibt viel zu tun. Vielleicht einer der Gründe warum sich dieser Blog aus der selbstverordneten Pause – von nun an hier auf noblogs – zurückmeldet.

Gastbeiträge und alles Weitere an randzeilen[@]riseup.net

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