Zurück aus der Versenkung
Posted: July 13th, 2019 | Author: randzeilen | Filed under: Kommentar | Comments Off on Zurück aus der VersenkungEin Lagebericht
Es sind schon merkwürdige Zeiten in denen wir leben. Auf der einen Seite lehnt so gut wie Jeder dieses Wirtschaftssystem ab, doch vor einer Revolution braucht man sich nicht zu fürchten. Und das ist gut so, denn – seien wir ehrlich – die linken Gruppen haben keine Zeit für den Umsturz. Man hat Wichtigeres zu tun, ist schließlich Antifaschist und deshalb in heftige Abwehrkämpfe verwickelt. Der Faschismus klopft, angeblich in Gestalt der AfD, an die Haustüre. Doch entweder nimmt man in Aschaffenburg die eigenen Faschismus-Phantasien nicht ernst oder hat mittlerweile jede Hoffnung aufgegeben, weshalb man auf eindrucksvollen Aktionen gleich ganz verzichtet.
Vollständig möchte man die Lügengeschichten und Fehler der Vergangenheit aber nicht hinter sich lassen, also trifft man sich zum unmotivierten Herumstehen und halluziniert mithilfe der aktivistischen Resterampe gelungene Aktionen, die vor Ort an Lautstärke und Leidenschaft von x-beliebigen Käseverkäufern getoppt werden. In öden Texten wird das eigene Versagen dann auf dem neuen Szeneportal als Erfolg verkauft.
Noch dazu steht das legendäre “Brüderschaft der Völker Fest” vor der Türe, an dem auch – ganz traditionell und neben einem Haufen skurriler Gruppen – DITIB Aschaffenburg teilnimmt.
Sogar der Stern e.V. hat die Prisanz dieses Umstands begriffen und zog daraus Konsequenzen. Begleitet von DITIB-Schlägern verteilte man im letzten Jahr Flyer und wurde im Nachhinein durch das Main-Echo als beleidigte Kinder charakterisiert, wodurch der Friede-Freude-Eierkuchen-Charakter des Fests bewahrt werden sollte, unter dessen Namen nicht zufällig auch ethnopluralistische, wenn nicht sogar echte Nazi-Versammlungen stattfinden könnten. Ein Themenfeld das deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte und in dem man den tatsächlich faschistisch agierenden Umtrieben entgegentreten könnte.
Beinahe zur selben Zeit treibt es die Beschäftigten der verbliebenen Miltenberger Einkaufsmöglichkeiten auf die Straße, die den längst überfälligen Todesstoß, im Auftrag ihrer Arbeitgeber, verhindern sollen; dafür bekommen sie sogar frei! Wie gesagt: Die Zeiten sind äußerst ätzend und es gibt viel zu tun. Vielleicht einer der Gründe warum sich dieser Blog aus der selbstverordneten Pause – von nun an hier auf noblogs – zurückmeldet.
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